Das Pianohaus >> Kulturmerkur

KLEINES UNTERNEHMEN,
GROSSES ENGAGEMENT.

Der KulturMerkur 2007 geht an das Pianohaus Trübger.

Kultur prägt das Erscheinungsbild einer Stadt. Sie zu fördern beweist soziale Verantwortung und unternehmerisches Denken zugleich, denn Kultur trägt als Motor von Kreativität und Katalysator von gesellschaftlichen Entwicklungen zu einem positiven, lebendigen Stadtklima bei. Die Hamburgische Kulturstiftung zeichnete in diesem Jahr zum neunten mal zwei Unternehmen aus, die sich in vorbildlicher Weise um die Kulturförderung in Hamburg verdient gemacht haben. Und wir freuen uns sehr, dass der KulturMerkur 2007 in der Kategorie „Kleine Unternehmen“ an das Pianohaus Trübger ging. Für das Pianohaus Trübger ist dies eine ganz besonders wertvolle Auszeichnung, denn kulturelles und soziales Engagement liegt uns seit Generationen am Herzen. Zu unseren vielfältigen Aktivitäten in diesem Bereich zählen die Ausrichtung des „Trübger Klassik Preises“ im Rahmen von „Jugend musiziert“, die Förderung des Hamburger Instrumentalwettbewerbes, die jährliche Stiftung eines Klavieres für eine Hamburger Kita, die Ausrichtung von bisher mehr als 3000 Konzerten, die Jazzpiano-Reihe „Taste!“ und viele weitere wohltätige oder anspruchsvolle Veranstaltungen.

Nachfolgend können Sie die Begründung der Jury zur Preisverleihung an das Pianohaus Trübger lesen, sowie ein Interview mit Yvonne Trübger. Das Presse-Echo finden Sie in der Rubrik „Presse“.

Die Begründung der Jury

Das Pianohaus Trübger ist mit seinem kulturellen Engagement ein hervorragendes Beispiel für das Hamburger Mäzenatentum: Seit der Firmengründung im Jahr 1872 ist Kulturförderung selbstverständlicher Bestandteil des unternehmerischen Handelns und jede Inhabergeneration hat dieses Engagement konsequent weiter ausgebaut.

Die Förderung des Nachwuchses stand dabei stets im Mittelpunkt. Beispielhaft ist die Unterstützung von herausragenden Talenten, etwa durch Auslobung des „Trübger-Klassik-Preises“ im Rahmen von „Jugend musiziert“. Nachahmenswert ist auch der Einsatz des Pianohauses, um Kindern den Einstieg ins Musizieren zu erleichtern: Schon sechs Kindertagesstätten, insbesondere in sozial benachteiligten Stadtteilen, wurde ein Klavier zur Verfügung gestellt, um den Kindern dort die ersten Schritte zur Musik zu ermöglichen und sie musisch zu fördern.

Das Pianohaus Trübger zeigt vorbildlich, wie ein kleines Unternehmen Kultur auf vielfältige Art und Weise mit Bezug zu seinen Produkten fördern kann. Besonders löblich ist dabei der Ansatz, einerseits den begabten Nachwuchs zu fördern und andererseits Musik für jedermann, insbesondere für Kinder, zugänglich zu machen.

Interview der Hamburgischen Kulturstiftung mit Yvonne Trübger

Aus welchen Gründen engagiert sich das Pianohaus Trübger für Kultur?

Als Hamburgs traditionsreichstes Pianohaus verstehen wir uns auch über die Musik hinaus als Teil des Gemeinwesens und fördern die unterschiedlichsten Gruppen und Projekte. Besonders wichtig ist uns das Engagement für den Nachwuchs, denn an den Schulen wird Musikunterricht gekürzt, oft fehlen die Fachlehrer ganz und die Wartezeiten an den Jugendmusikschulen sind bis zu drei Jahre lang. Oft ist das Budget für Kultur knapp, besonders bei Familien und darum sind unsere Hauskonzerte immer kostenfrei. Eltern berichten uns von fehlenden Instrumenten in Kindergärten und Tagesstätten, darum spenden wir jedes Jahr ein Klavier und schaffen damit die Möglichkeit zum Musizieren.

Viele Projekte sind so als unmittelbare Reaktion auf die Bedürfnisse der Menschen entstanden und dieser Beitrag entspricht unserem grundsätzlichen Verständnis von verantwortungsvollem, unternehmerischen Handeln.

Was kann unternehmerische Kulturförderung leisten, und was versprechen Sie sich davon für Ihr Haus?

Art und Umfang sind sicher abhängig von Branche und Größe, aber entscheidend ist die grundsätzliche Bereitschaft, sich gesellschaftlicher Verantwortung zu stellen. Diese Verantwortung auch zu übernehmen, ist für uns seit der Gründung des Familienbetriebs 1872 selbstverständlich und jede Generation hat dabei das Engagement weiter ausgebaut. Für meinen Vater war die Förderung junger Musiker eine Herzensangelegenheit – er hat bereits vor über 40 Jahren begonnen, den Wettbewerb „Jugend musiziert“ zu unterstützen. Daraus ist später der „Trübger-Klassik-Preis“ geworden, den wir jährlich vergeben. In der Zusammenarbeit mit dem Hamburger Verband der Tonkünstler und Musiklehrer unterstützen wir jedes Jahr einen weiteren Wettbewerb. Eigene Hauskonzerte gibt es bereits seit Gründung des Unternehmens, bis heute sind dies etwa 3000 Veranstaltungen.

Jüngstes Projekt ist dabei die Jazz-Piano-Konzertreihe „Taste“, um ausschliesslich Jazz Klaviersolisten zu fördern. So können in diesem Jahr an die 500 Besucher Lässig-Beschwingtes „kosten“ – es muss eben nicht immer Klassik sein.

Besonders stolz sind wir auf unsere Kita-Aktion. Das Projekt ist verbunden mit dem Unicef-Weltkindertag, sowie mit dem Unabhängigen Liberalen Wirtschaftsforum e.V..

Was würden Sie einem Unternehmen raten, das überlegt, ob es in die Kulturförderung einsteigen soll?

Meiner Überzeugung nach sollte jedes Unternehmen eine Verpflichtung eingehen, egal in welchem Umfang, ob im Bereich Kultur oder auf sozialer Ebene. Natürlich können große Konzerne eigene Projekte leichter verwirklichen. Aber auch die kleinen und mittelständischen Betriebe sollten einen Beitrag leisten, z.B. durch Unterstützung von überschaubaren Projekten in der direkten Nachbarschaft, auch wenn das vielleicht nicht immer so prestigeträchtig ist, denn: „Viele kleine Leute, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern“.