MUSIK ÜBERDAUERT
JAHRHUNDERTE. WIE DAS
PIANOHAUS TRÜBGER.
Alles begann vor 150 Jahren, als Hamburg noch preußisch war und Altona zu Pinneberg gehörte. Friedrich Reinhold Trübger war gerade 30 geworden und frisch verheiratet, als er sich in der Altonaerstraße als Instrumentenmacher und Clavierstimmer selbständig machte. Er hatte einen guten Start: Die feinen Kreise Hamburgs trafen sich zu Kaffeekränzchen und Dinnerpartys, man schätzte es behaglich und Hausmusik war fester Bestandteil dieses gediegenen Lebens. Es gehörte zum guten Ton, mit Tönen vertraut zu sein; es hatte Stil ein Piano zu besitzen und das Pianohaus Trübger wurde zur ersten Adresse.
Dass F.R. Trübger sein Handwerk verstand, sprach sich schnell herum, und die große Nachfrage führte dazu, dass er auch im Pianohandel tätig wurde – das Pianohaus Trübger war geboren! Mit viel Fleiß, engagierten Mitarbeitern und der tatkräftigen Unterstützung seiner lieben Frau Doris baute er sein Geschäft zielstrebig auf.
Als er im Jahre 1894 verstarb führte seine Frau das Geschäft weiter, die inzwischen ebensoviel von Pianos verstand wie ihr Mann. Das war auch notwendig, denn die Hamburger Musikfreunde waren seit jeher anspruchsvolle Kunden.
Im Jahre 1906 trat der jüngste Sohn, Friedrich Reinhold Trübger II, in das Geschäft ein. Er war 22 Jahre alt, hatte Exporthandel gelernt und steckte voller Enthusiasmus und Ideen. Er vergrößerte den Betrieb und verlegte ihn in die heutigen Geschäftsräume in der Schanzenstraße 117. 1913 übernahm er zusätzlich eine bestehende Firma in der Innenstadt und eröffnete eine Trübger "Cityfiliale". Die Expansion wurde zwar durch den ersten Weltkrieg unterbrochen, aber nicht gestoppt: Schon 1921 entstand die zweite Filiale in der Innenstadt. Das Geschäft blühte.
Der zweite Weltkrieg traf das Pianohaus Trübger ungleich härter; die Filialen wurden schwer beschädigt und über 300 Mietklaviere fielen den Bomben zum Opfer. Das Geschäft bot einen traurigen Zustand – glücklicherweise stand das Wirtschaftswunder vor der Tür.
In dritter Generation machte sich Friedrich Reinhold Trübger III. nach der Währungsreform tatkräftig daran, den Betrieb wieder aufzubauen. Rasch war die Werkstatt wieder voll funktionsfähig und das Stammpersonal wuchs auf 18 tüchtige Klavierbauer. Das Pianohaus Trübger übernahm die Vertretung führender Pianomarken, ließ hunderte von Pianos und Flügeln überholen und exportierte sie in alle Welt. Die Vorkriegsexpansion wurde weit übertroffen. Seit der Gründung wurden bisher mehr als 65.000 Instrumente in die ganze Welt verkauft.
Inzwischen führt Yvonne Trübger in vierter Generation und seit über 25 Jahren das Pianohaus in die Zukunft. Anfang 2006 wurde das Pianohaus modernisiert und um einige hundert Quadratmeter Ausstellungsfläche erweitert.